Papa füttert Baby mit Fläschchen

Zwiemilchernährung - Muttermilch und Säuglingsnahrung liebevoll kombiniert

Inhaltsverzeichnis

Als Mama möchtest du nur das Beste für dein Kind. Du beschützt es, schenkst ihm Liebe – und wünschst dir natürlich eine optimale Ernährung für deinen Liebling. Nun ist allgemein bekannt, dass Muttermilch die perfekte Nahrung für Babys darstellt.1 Doch was, wenn du trotz Beratung deiner Hebamme nicht voll stillen kannst oder möchtest?

In diesem Fall ist es möglich, das Stillen mit der Gabe von Pre-Nahrung zu kombinieren. Dabei gilt es jedoch einige Punkte zu beachten. So zeigen Studien, dass ein frühes Zufüttern nicht selten ein vorzeitiges Abstillen zur Folge hat. Aus diesem Grund sollten die Zwiemilchernährung sowie Flaschen- und Beruhigungssauger nur dann zum Einsatz kommen, wenn eine medizinische Indikation besteht2 oder es aus persönlichen Gründen und nach Rücksprache mit deinem:r Ärzt:n/Hebamme nötig ist.

Wir verraten dir, worauf du bei der sogenannten Zwiemilchernährung achten solltest. Welches Fläschchen ist das Richtige? Wie vermeide ich eine Saugverwirrung? Wann sollte ich mit dem Zufüttern beginnen? Neben wertvollen Tipps möchten wir dir gleich zu Beginn eine wichtige Botschaft an die Hand geben: Es sagt überhaupt nichts über deine Qualitäten als Mutter aus, ob du dein Kind voll, teilweise oder gar nicht stillst. Jede Familie findet den für sie richtigen Weg und vielleicht bietet gerade die Zwiemilchernährung die für euch perfekte Kombination aus Stillen und Fläschchengeben.

Gründe für die Zwiemilchernährung

Es gibt unterschiedliche Gründe für eine Zwiemilchernährung des Babys. Dabei spielen sowohl persönliche als auch gesundheitliche Faktoren eine Rolle. In folgenden Fällen kann das Zufüttern ergänzend zum Stillen medizinisch notwendig sein:3

  • Gesundheitliche Probleme des Kindes: Frühchen (vor der 32. SSW), Babys, die mit einem Gewicht von weniger als 1500 Gramm auf die Welt kommen sowie in gewissen Fällen Kinder, bei denen das Risiko einer Unterzuckerung besteht, sind manchmal auf zusätzliche Nahrung angewiesen.
  • Erkrankungen der Mutter: Leidet die Mutter nach der Geburt unter ernsthaften Erkrankungen wie beispielsweise einer Sepsis bzw. nimmt sie vorübergehend Medikamente ein, die nicht mit dem Stillen vereinbar sind, so muss das Baby (zeitweise) zugefüttert werden.

Stillen ist das Beste für Babys. Dennoch gibt es neben diesen medizinischen Indikationen auch persönliche Gründe, aus denen sich manche Eltern für die Brust-Flasche-Kombi entscheiden. Vielleicht siehst du in der Zwiemilch für dich Vorteile, weil:

  • du nicht in der Öffentlichkeit stillen möchtest.
  • du wieder arbeiten gehst.
  • dein:e Partner:in beim Füttern mehr eingebunden sein möchte.
  • du Zwillinge hast.
  • du mit dem Abstillen beginnst und langsam von der Muttermilch auf Flaschennahrung umsteigst.

In vielen Fällen, beispielsweise wenn du wieder arbeiten gehst, muss nicht zwangsläufig mit Milchpulver (industriell hergestellter Säuglingsnahrung) zugefüttert werden. Du hast ebenso die Möglichkeit, deinem Schatz abgepumpte Muttermilch zu geben.4

Denkst du über eine Zwiemilchernährung nach, so sprich am besten mit deiner Hebamme oder Stillberaterin. Diese kann dir dabei helfen, den richtigen Weg für dich und dein Baby zu finden. Hierbei steht dir der Aptaclub Elternservice mit seinen Hebammen und Stillberaterinnen gerne zur Seite.

Vorgehen beim Zufüttern – die wichtigsten Fragen

Du musst beim Zufüttern keiner 1:1-Anleitung folgen. Viele Mamas stillen ihr Kind zuerst und bieten ihm im Anschluss an jede Stillmahlzeit noch ein Fläschchen an. Bist du berufstätig, so kann eine andere Vertrauensperson dein Baby während deiner Arbeitszeiten füttern und du gibst deinem Liebling die Brust, sobald du nach Hause kommst. Die Zwiemilchernährung stellt eine sehr flexible Art des Fütterns dar und lässt sich genau an die Bedürfnisse deiner kleinen Familie anpassen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit dem Zufüttern zu beginnen?

In manchen Fällen ist es unumgänglich, dem Kind ab der Geburt oder bereits in den ersten Lebenstagen zuzufüttern. Das ist z.B. der Fall wenn die Mutter noch nicht genügend Milch produziert. Auch bei Neugeborenen, die mehr als zehn Prozent ihres Geburtsgewichts verlieren, ist ein frühzeitiges Zufüttern notwendig.5

Besteht bei dir keine medizinische Indikation, so versuche, möglichst lange ausschließlich zu stillen und erst nach einiger Zeit mit der Zwiemilch zu beginnen. Die ersten Tage und Wochen des Stillens sind besonders wichtig:

  • Die in den ersten Tagen produzierte Vormilch (Kolostrum) ist unglaublich wertvoll für die Gesundheit deines Kindes.6
  • Durch das häufige Anlegen wird die Milchproduktion stimuliert und kann sich an die Bedürfnisse deines Babys anpassen.7
  • Dein Liebling muss sich erst an das Saugen an der Brust gewöhnen. Ein frühes Füttern mit der Flasche könnte zu Problemen beim Stillen führen.8

Welche Babynahrung ist die Richtige?

Geeignet für das Zufüttern in den ersten Monaten ist Säuglingsanfangsnahrung. Sie kann von Geburt an nach Bedarf gefüttert werden. Wenn dein Baby bereits sechs Monate alt ist und Beikost bekommt, kann auch die Folgemilch bestenfalls mit dem Stillen kombiniert werden.9

Wie gebe ich meinem Baby die Milch?

Dir stehen verschiedene Fütterungsmethoden zur Auswahl. Der Klassiker: das Fläschchen. Achte darauf, einen Sauger mit einem kleinen Loch zu wählen. Ansonsten fließt die Milch sehr schnell und dein Baby könnte das anstrengendere Trinken an der Brust verweigern.10

Da Babys an der Flasche ganz anders saugen als an der mütterlichen Brust, kann es zu einer Saugverwirrung kommen. Vor allem in den ersten Wochen gelten darum folgende Zufütterungsmethoden als stillfreundlicher:11

  • Becher: Hierbei legst du den Becherrand an die Unterlippe deines Babys. Dein Liebling wird die Milch mit seiner Zunge aufschlecken. Achtung: Du darfst die Milch niemals direkt in den Mund gießen, da sich dein Kind sonst verschlucken könnte.
  • Löffel: Diese Methode eignet sich vor allem, wenn du nur kleine Milchmengen zufütterst. Wie beim Trinken mit dem Becher wird hierbei das Saugbedürfnis des Babys nicht befriedigt. Aus diesem Grund sind die Chancen gut, dass es danach an der Brust saugen möchte.
  • Brusternährungsset: Die Mutter hängt sich einen kleinen Milchbehälter um den Hals, von dem aus ein dünner Schlauch direkt zur Brustwarze führt. Wenn nun das Baby an der Brust saugt, bekommt es gleichzeitig Milch durch diesen Schlauch. Ein klarer Vorteil: Das Baby wird auf die Brust geprägt und erlernt die richtige Saugtechnik. Zudem wird durch das Saugen an der Brust die Milchproduktion stimuliert.

Diese alternativen Methoden erfordern Übung und Anleitung. Lasse dir darum von einer erfahrenen Hebamme oder Stillberaterin genau zeigen, wie es geht.

Welche Probleme können bei der Zwiemilchernährung auftreten?

Saugverwirrung

Wie bereits erwähnt kann es zu Problemen beim Stillen kommen, wenn das Baby zusätzlich mit der Flasche gefüttert wird. Dies ist bei etwa 20 % aller Säuglinge der Fall.12 Die meisten Kinder schaffen den Wechsel zwischen Brust und Flasche hingegen problemlos.

Lässt sich dein Baby auf einmal nicht mehr richtig anlegen, wirkt es unruhig und lässt die Brustwarze immer wieder los oder verweigert es die Brust sogar ganz, so solltest du dich an deine Hebamme oder Stillberaterin wenden. Mit etwas Geduld ist es machbar, das Baby wieder ans Stillen zu gewöhnen. Es kann beispielsweise hilfreich sein, den Milchspendereflex vor dem Stillen manuell auszulösen. So muss dein Baby nicht lange trocken saugen und hat schnell ein Erfolgserlebnis.13

Muttermilchproduktion geht zurück

Je häufiger dein Baby an der Brust trinkt, desto mehr wird die Muttermilchbildung stimuliert. Stillst du das Kleine aufgrund des Zufütterns nun seltener, so geht auch die Milchmenge zurück.14 Damit die Zwiemilchernährung nicht langfristig zum Abstillen führt, solltest du dein Kind immer noch regelmäßig stillen. Ideal ist das Zufüttern mit einem Brusternährungsset. Darüber hinaus kannst du die Milchbildung steigern, indem du zusätzlich Muttermilch mit einer Milchpumpe abpumpst.15

Du entscheidest, was für dich und dein Baby der richtige Weg ist

Die Zwiemilchernährung ist eine gute Alternative, falls du dein Baby nicht voll stillen kannst oder möchtest. Lasse dich bei deiner Entscheidung nicht von Außenstehenden verunsichern. Jede Mama, jeder Papa und jedes Kind sind einzigartig und haben ihre ganz individuellen Bedürfnisse.

Wir möchten dich und deine:n Partner:in darin bestärken, euren eigenen Weg als Eltern zu finden. Eines ist klar: Muttermilch ist die beste und natürlichste Nahrung für dein Baby. Gleichzeitig kann es Situationen geben, in denen das alleinige Stillen nicht möglich ist. Eure Milchmomente sind so individuell wie ihr. Ob euer Baby ausschließlich gestillt wird, das Fläschchen bekommt oder eine Mischung aus beidem für euch am besten funktioniert – wichtig ist, dass ihr einen Weg der Ernährung findet, der sich für dich und deine kleine Familie richtig anfühlt.

  1. Andreas NJ, Kampmann B, & Le-Doare KM (2015) Human breast milk: A review on its composition and bioactivity. Early human development 91(11): 629-635.
  2. International Lactation Consultant Association (2005) Klinische Leitlinien zur Etablierung des ausschließlichen Stillens. Verfügbar unter: https://www.stillen-institut.com/media/druckvorlage-leitlinien-neu-02-2007.pdf Zuletzt abgerufen: 25.04.2022.
  3. WHO (2009) Acceptable medical reasons for use of breast-milk substitutes. Verfügbar unter: http://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/69938/WHO_FCH_CAH_09.01_eng.pdf Zuletzt abgerufen: 25.04.2022.
  4. Harder U (2014) Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause. Hippokrates, Stuttgart, 4. Auflage.
  5. Harder U (2014) Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause. Hippokrates, Stuttgart, 4. Auflage.
  6. Gresens R (2016) Intuitives Stillen. Kösel, München, 1. Auflage.
  7. Gresens R (2016) Intuitives Stillen. Kösel, München, 1. Auflage.
  8. Stiefel A, Brendel K, & Bauer N (2020) Hebammenkunde. Thieme, Stuttgart, 6. Auflage.
  9. Baehler P, et al. (2009) Empfehlungen für die Säuglingsernährung 2008. Paediatrica 20(5): 13-15.
  10. Harder U (2014) Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause. Hippokrates, Stuttgart, 4. Auflage.
  11. Harder U (2014) Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause. Hippokrates, Stuttgart, 4. Auflage.
  12. Stiefel A, Brendel K, & Bauer N (2020) Hebammenkunde. Thieme, Stuttgart, 6. Auflage.
  13. Stiefel A, Brendel K, & Bauer N (2020) Hebammenkunde. Thieme, Stuttgart, 6. Auflage.
  14. Harder U (2014) Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause. Hippokrates, Stuttgart, 4. Auflage.
  15. Harder U (2014) Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause. Hippokrates, Stuttgart, 4. Auflage.
Baby mit Schnuffeltuch

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