Alles was du zum Fläschchen zubereiten und zum Fläschchen geben wissen solltest
Das Fläschchen-Zubereiten mit Babymilch ist einfach handzuhaben. Du brauchst nur exakt den auf der Packung angegebenen Anleitungen des Herstellers zu folgen, um deine Baby-Flaschennahrung anzurühren. Was du darüber hinaus noch beim Anrichten und Füttern des Babyfläschchens beachten solltest, kannst du hier lesen.
1. Säuglingsnahrung immer frisch und nach Anleitung zubereiten
Sei bitte vor allem in Bezug auf die Hygiene besonders sorgfältig, wenn du das Fläschchen zubereiten willst.
Angebrochene Packungen solltest du gut verschließen und nicht in den Kühlschrank stellen. Wird das Pulver nicht sachgerecht gelagert oder zubereitet, können sich darin Bakterien bilden. Diese sind schädlich für die Gesundheit deines Babys, weil das kleine, empfindliche Magen-Darm-System viel schneller als das von Erwachsenen auf eine hohe Keimzahl in der Nahrung reagiert.
Frisches Leitungswasser eignet sich in aller Regel am besten für die Zubereitung von Säuglingsmilch aus Pulver. Dreh den Wasserhahn so lange auf, bis das abgestandene Wasser aus der Leitung abgeflossen ist und frisches nachfließt. Verzichten solltest du auf Leitungswasser nur, wenn es in deinem Haus Bleileitungen gibt (welche Leitungen bei dir verlegt sind, kannst du vom Hauseigentümer erfahren). Bei Zweifeln über die Qualität Ihres Leitungswassers informiert dich das Wasserwerk oder das Gesundheitsamt. Auch Trinkwasser aus Hausbrunnen sollte nur nach Prüfung der Wasserqualität verwendet werden. Du kannst in diesen Fällen aber auch direkt abgepacktes Wasser, das "für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet" ist, verwenden. Bitte verwende kein gefiltertes Wasser. In Wasserfiltern vermehren sich Keime besonders gut.
Wenn sich das Wasser bei dir nicht eignet
Ist das Wasser in deinem Haus nicht geeignet, kannst du auf abgepacktes Wasser aus dem Handel zurückgreifen, das den Hinweis „für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet" trägt.
2. So einfach ist die Fläschchenzubereitung
3. Passende Sauger wählen
Flaschensauger sind in verschiedenen Formen und Größen erhältlich und die Vorlieben können von Baby zu Baby verschieden sein. Einmal an eine bestimmte Form gewöhnt, möchten sie meist auch dabei bleiben.
Welche Saugerform ist ideal?
- Runde Sauger (symmetrisch) erinnern an die Form der Brustwarze und wurden entwickelt, damit Babys das Füttern so natürlich wie möglich erleben.
- Kiefergerechte Sauger (anatomisch) sind an die Form der Brustwarze angepasst, welche sich während des Stillens an die kindliche Mündhöhle und die Saugmotorik anpasst.
- Sinnvoll und praktisch sind Ventile am Sauger, die während des Trinkens dafür sorgen, dass der Druck ausgeglichen wird und sich der Sauger nicht zusammenzieht. Dadurch schluckt das Baby weniger Luft.
Welche Saugergröße sollte ich wählen?
Entsprechend dem Alter des Babys gibt es verschiedene Saugergrößen. Dabei sind die Altersangaben immer nur Empfehlungen. Entscheidend ist, dass dein Baby mit der Saugergröße gut zurechtkommt und sich nicht verschluckt:
- Größe 1 für Babys von 0 bis 6 Monaten
- Größe 2 für Säuglinge ab 6 Monaten
Was muss ich bei der Lochgröße beachten?
Die Wahl der Lochgröße richtet sich vor allem nach der Nahrung, die damit gefüttert wird. Man unterscheidet dabei nach Tee, Milch und sämiger Nahrung.
- Pre-Nahrungen, abgepumpte Muttermilch, sowie Wasser und Tee sollten am besten mit der kleinsten Saugergröße S angeboten werden.
- Milchnahrungen der Stufe 1 und Babymilch der Stufe 2 werden idealerweise mit einem Milchsauger der Größe M gefüttert.
- Für sämigere Nahrungen, beispielsweise Nahrungen der Stufe 3 oder auch dickflüssige Spezialnahrungen (z. B. bei starkem Spucken und Aufstoßen) sind Sauger der Größe L gut geeignet.
Grundsätzlich sollte sich ein Baby auch beim Trinken aus der Flasche "anstrengen", etwa wie beim Saugen an der Brust. So kann u. a. ein Verschlucken verhindert werden.
4. Gewohnte Umgebung aufsuchen
Dein Baby benötigt nicht nur ausreichend Zeit, um sich an das Fläschchen zu gewöhnen, sondern auch eine ruhige und vertraute Umgebung, in der es sich wohlfühlt. Wähle für die Fläschchenmahlzeit einen gewohnten und bequemen Platz, an dem du für längere Zeit verweilen kannst. Denn es ist nicht ungewöhnlich, dass dein Baby während des Fläschchengebens einschläft, weil es so entspannt ist.
5. Körperliche Nähe
Die körperliche Nähe zu deinem Baby sollte auch beim Fläschchengeben beibehalten werden. Denn dein Baby ist sehr sensibel und spürt den körperlichen Unterschied schnell. Studien belegen, dass ein früher und enger Körperkontakt zu deinem Baby einen positiven Effekt auf die zukünftige psychologische Entwicklung und das Verhalten hat.
Schenke deinem Baby also weiterhin die Aufmerksamkeit und die Zuneigung, die es von Anfang an gewöhnt ist. Halte es beim Fläschchengeben weiterhin ganz nah an deinem Körper. Eltern können die Flasche auch mit einem Tuch oder Kleidungsstück umwickeln, das die Mutter zuvor auf der Haut getragen hat. So riecht die Flasche gut nach Mama.
6. Frühkindliche Reflexe anregen
Der natürliche frühkindliche Saugreflex deines Babys sollte wie beim Stillen auch beim Fläschchengeben stimuliert werden. Den Flaschensauger dem Kind bitte nicht direkt in den Mund geben. Dein Baby sollte den Sauger von alleine nehmen. Du kannst mit der Saugerspitze die Unterlippe deines Babys berühren, ähnlich wie vor dem Stillen mit der Brustwarze. Nimmt dein Baby den Sauger an, sollte die Zunge deines Kindes unter dem Sauger sein, um die gewohnte und natürliche Bewegung wie beim Stillen zu begünstigen.
7. Wenn dein Baby etwas Milch ausspuckt
Etwas Ausspucken von Milchnahrung bedeutet nicht unbedingt, dass das Fläschchen abgelehnt wird. Denn das Trinken mit Sauger ist einfach anders als das Trinken an der Brust; dabei kann die Nahrung wieder aus dem Mund herausrinnen. Auch braucht dein Baby Zeit, um sich langsam an eine „neue" Milch zu gewöhnen. Versuche, geduldig zu bleiben, und lege schon vor dem Füttern ein Spucktuch bereit. Dieses kann auch beim späteren Bäuerchen hilfreich sein.
Bei häufigem Spucken oder Verdauungsproblemen sprich bitte mit deinem Kinderarzt.
Falls dein Kleines übermäßig viel spuckt und aufstößt, können verschiedene Sofortmaßnahmen sowie auch Anti-Reflux-Nahrung Abhilfe verschaffen.
8. Trinkflasche und Sauger hygienisch reinigen
Penible Sauberkeit ist unbedingt gefragt. Reinige daher bitte Fläschchen, Sauger und Ring nach jeder Mahlzeit gründlich. Milchreste ausgießen, Fläschchen kalt ausspülen und anschließend in der Spülmaschine bei 65ºC reinigen.
Beim Spülen von Hand benütze idealerweise eine Spülbürste, die du bitte ausschließlich zur Reinigung der Babyfläschchen nimmst. Spüle gründlich mit klarem Wasser nach. Wenn du ganz sicher gehen möchtest, sterilisiere oder koche die Fläschchen und Sauger aus. Bewahre diese anschließend trocken und sauber auf.
Latex-Sauger sollten hin und wieder in einem Vaporisator sterilisiert oder aber ca. 10 Minuten in Wasser ausgekocht werden. Silikon-Sauger brauchst du nicht zu sterilisieren. Bitte nimm Sauger und Schnuller nicht in deinen Mund - du könntest Kariesbakterien übertragen.
9. Stillen und Zufüttern – so klappt's
Solltest du das Gefühl haben, dass dein Baby nicht genug trinkt oder nicht regelmäßig zunimmt und überlegst deshalb zuzufüttern, besprich dies bitte erst mit deiner Hebamme oder dem Kinderarzt. Solltest du dich dann dazu entschließen zuzufüttern, können die folgenden Tipps helfen. Wenn du zufütterst, sollte der Flaschensauger klein und möglichst brustähnlich geformt sein, also nicht abgeflacht. Er sollte zudem nur ein Loch besitzen, damit das Kind sich ähnlich wie an der Brust beim Saugen etwas anstrengen muss. Sonst wird das Saugen an der Flasche zu bequem und attraktiv, was zur Verweigerung der Brust („Saugverwirrung") führen kann.
Möglichst immer zuerst stillen und erst dann das Fläschchen anbieten. Beim Stillen bitte ausreichend Zeit lassen, damit nicht nur die durstlöschende Vordermilch, sondern auch die gehaltvollere Hintermilch getrunken wird. Zudem wird so die Milchbildung stärker angeregt. Nur der kleinere Teil der Mahlzeit sollte Flaschenmilch sein, der Hauptteil Muttermilch. Ansonst besteht die Gefahr, dass der Milchfluss zu stark zurückgeht.
Fläschchen richtig zubereiten: Die häufigsten Fragen rund um die Fläschchenzubereitung – beantwortet von unserer Aptaclub Elternservice Expertin Dr. Irmi Demitsch
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