Trinken lernen

Der Übergang vom Fläschchen zum Becher

2 bis 3 Monate kann es dauern, bis dein Nachwuchs sich an das Trinken aus dem Becher gewöhnt hat. Auch hier macht Übung den Meister!
Dein Kleinkind hat gelernt, an der Brust oder aus dem Babyfläschchen zu trinken. Mit dem ersten Löffel Beikost hat es einen zweiten wichtigen Schritt in die Welt des „Essens wie die Großen" gemacht. Vom 9. bis 12. Monat steht ein weiterer Meilenstein an: das Trinken aus dem Becher.

Ab dem 9. Monat solltest du mit der Umstellung vom Fläschchen zum Becher beginnen.

Zum Übergang zur Familienkost gehört das Trinken von Wasser aus dem eigenen Becher dazu. Der Wechsel vom Fläschchen zum Becher wird ab dem 9. Lebensmonat einhellig von Kinderärzten befürwortet.

Das hat seine Gründe:

• Der Dauergebrauch der Flasche kann – ähnlich wie beim Schnuller – die Zahnstellung negativ beeinflussen und zu Verformungen des Kiefers beitragen.
• Wenn Kinder gesüßte Getränke oder Milch mit der Flasche trinken, kann das häufige Umspülen der Zähne mit zucker- oder säurehaltigen Flüssigkeiten Karies verursachen
• Auf Grund der höheren Trinkmenge aus dem Fläschchen als aus dem Becher kann das Trinken von kalorienhaltigen Getränken auf Dauer dick machen: Eine Studie der Temple University in Philadelphia zeigt, dass Zweijährige, die noch regelmäßig aus dem Fläschchen trinken, mit fünf Jahren stärker zu Fettleibigkeit neigen.

Beim Umstieg von der Brust oder dem Fläschchen auf den Becher erlernt dein Kind eine andere Art des Trinkens. Konnte es bisher saugen oder mit Hilfe von Zunge und Gaumen „arbeiten“, fließt beim Becher das Getränk in den Mund. Der Trink- und Schluckvorgang ist daher völlig anders. Am besten gelingt der Umstieg, wenn du für das ungewohnte Gefäß das gewohnte Getränk verwenden. So ist der Geschmack vertraut und der Umstieg auf das neue Trinkgefäß fällt leichter.

Es kann hilfreich sein, deinem Kind zunächst eine geschlossene Trinklerntasse mit weichem „Schnabel“ zu geben. Wechsle dann auf einen härteren Schnabel und lass schließlich den Deckel ganz weg.

Anfangs wird dein Kind nicht viel aus dem Becher trinken können. So ist es ratsam, die Mahlzeit nach dem Versuch mit dem Becher durch Stillen oder mit einem Fläschchen zu beenden – solange bis es etwa 120 ml bei einer Mahlzeit aus dem Becher trinkt.

Gehört das Fläschchen für dein Kind zum Einschlafritual ermutige es, seine Bindung auf andere Gegenstände, wie z. B. ein Kuscheltier, zu übertragen.

Möglicherweise dauert es ein paar Monate, bis dein Kind bereitwillig aufs Fläschchen verzichtet. Das ist völlig normal. Nach Meinung von Kinderärzten und Pädagogen geht der Übergang zum Becher umso erfolgreicher und schneller über die Bühne, je konsequenter die Eltern dabei sind.

Damit Babys gesund trinken lernen, ein Tipp für das ideale Getränk: Stilles, ungesüßtes Wasser löscht den Durst, schont die Zähne und hinterlässt keine Flecken, wenn mal etwas daneben geht. Ein hochwertiger Beitrag zu einer ausreichenden Nährstoffversorgung im Kleinkindalter ist Kindermilch, die grundsätzlich nur als Getränk aus dem Becher gegeben werden sollte.

Meiden solltest du dagegen Getränke, denen zusätzlich Zucker, Honig, Sirupe, Dicksäfte oder Süßstoffe zugesetzt wurde. Auch ungesüßte Säfte sollten Kleinkinder – wenn überhaupt – nur stark mit Wasser verdünnt trinken.

Camilla und Irmi unterhalten sich über Fragen rund um Fläschchennahrung und Kleinkindernährung. Jetzt reinhören!