Baby mit Eltern beim Essen am Tisch

Ernährung

Tipps zum Start mit Familienkost

Die Einführung in die Familienkost ist der beste Zeitpunkt dafür: Jetzt kannst du dein Kind an ausgewogenes Essen gewöhnen und so den Grundstein für seine gesunde Zukunft legen. Wir zeigen dir wie.

So lernt dein Kleinkind gesund zu essen

Es ist soweit: Dein Kind hat seine ersten Zähne und kann feste Kost kauen. Es möchte nun seinen Platz am Familientisch einnehmen und mitessen.

Schon ab dem 10. Monat sollte man daher den Brei und die Milchmahlzeit allmählich durch Brot, Obst- und Gemüsestücke, kleingeschnittener/s Fisch und Fleisch etc. ersetzen. Bis zum Alter von 18 bis 24 Monaten hat dein Kind nämlich noch kaum Berührungsängste und probiert alles, was du auf seinen Teller legst. Erst dann kann sich eine ausgesprochene Skepsis gegenüber neuen Lebensmitteln entwickeln. Nutze also diese Zeit, in der dein Kind neugierig auf Neues ist. Schritt für Schritt kannst du es an eine ausgewogene Kost mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten heranführen.

Hier findest du leckere Rezepte zum Nachkochen und Nachmachen für Hauptgerichte und Smoothies für Kleinkinder.

Unser Tipp

Gib deinem Kind 3 kinderhandgroße Portionen Gemüse und/oder Hülsenfrüchte und 2 Portionen Obst pro Tag (insgesamt 250-300 Gramm). So wird es mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt.

Mit etwas Geduld, liebevoller Konsequenz und folgenden Expertentipps legst du heute schon eine gute Grundlage für eine nachhaltig gesunde Entwicklung deines Kindes:

1. Sei auch beim Essen ein Vorbild

Schon mit acht, neun Monaten schauen Kinder meist neugierig zu, wie Erwachsene essen und greifen danach. Auch was Ernährung betrifft, habt ihr als Eltern eine Vorbildfunktion: Nur wenn du dich selbst gesund ernährst, wirst du dein Kind dazu ermutigen, Spinat auf seine persönliche Speisekarte aufzunehmen. Unterziehe deine Ernährungsgewohnheiten doch mal einer genaueren Prüfung: Enthalten deine Mahlzeiten wirklich genügend Vitamine und Mineralstoffe? Greifst du öfter zum Salat als zur Pizza? Lebe deinem Kind vor, wie schön und genussvoll gesunde Ernährung sein kann!

2. Esst gemeinsam in harmonischer Atmosphäre

Zumindest einmal am Tag sollte eine Hauptmahlzeit gemeinsam am Tisch verzehrt werden. Damit dein Kind seine volle Aufmerksamkeit aufs Essen richten kann, sollten Störquellen wie Fernseher oder Handy ausgeschaltet sein. Auch Rituale wie gemeinsame Tischlieder oder -sprüche sorgen für ein entspanntes Ambiente. Diese Mahlzeit ist idealerweise eine „Familienauszeit“, bei der Alltag, Sorgen und Hektik draußen bleiben. Eine Metaanalyse belegt, dass Kinder mit mehr Familienmahlzeiten in der Woche häufiger ein empfehlenswertes Essverhalten und Normalgewicht zeigen als jene, die nur selten mit der Familie zusammen essen.

3. Etabliere einen regelmäßigen Essrhythmus

Aus den bisher fünf Milch- und Breimahlzeiten pro Tag werden nach und nach drei Hauptmahlzeiten morgens, mittags, abends und zwei kleinere Zwischenmahlzeiten. Regelmäßige Essenszeiten sind wichtig, um eine gesunde Routine für später zu entwickeln. Bitte gib deinem Kind zwischendurch keine Snacks, essensfreie Zeiten sollten sich abwechseln mit bewussten Mahlzeiten. Wasser sollte dein Kind dagegen zu jeder Zeit trinken dürfen. Sein Flüssigkeitsbedarf steigt jetzt auf 750 bis 875 Milliliter am Tag. Dieser wird sowohl durch feste Nahrung als auch durch Wasser gedeckt.

4. Biete deinem Kind konsequent Neues an

Erfahrungsgemäß muss Kindern ein neues Nahrungsmittel bis zu 16 mal angeboten werden, bis sie es als vertraut und wohlschmeckend akzeptieren. Leider wurde uns Menschen die Vorliebe für Gemüse nicht in die Wiege gelegt. Der Geschmack an gesunder Kost muss – anders als bei Süßem und Salzigem – durch ständige Wiederholung geprägt werden.

Es ist also gut möglich, dass dein Kleinkind das wenig geliebte frische Gemüse erst im Laufe der Zeit – clever versteckt in dekorierten Häppchen oder verschiedenen Kombinationen – zu schätzen lernt. Aber denke daran: Die Ernährungsgewohnheiten, die dein Kind jetzt erwirbt, können seine Essgewohnheiten bis ins Erwachsenenalter prägen.

5. Sei offen für Hunger- und Sättigungssignale

Du entscheidest, was wann und wie oft auf den Tisch kommt. Aber wie viel dein Kind bei der jeweiligen Mahlzeit isst, solltest du ihm selbst überlassen. Vertraue auf seine angeborene Fähigkeit zur Hunger- und Sättigungsregulation. Zu viel Druck bei der Esserziehung wirkt nur kontraproduktiv. Schlimmstenfalls festigst du damit ausgeprägte Aversionen gegen bestimmte Lebensmittel. Sei für Hunger- und Sättigungssignale deines Kindes sensibel und lass ihm Zeit. Wenn es in seinem eigenen Tempo essen darf, lernt es am besten einzuschätzen, wann es satt ist.

Unser Tipp

Du entscheidest, welche Speise wie oft auf den Tisch kommt. Dein Kind entscheidet, wie viel es davon isst.

6. Unterstütze dein Kind beim selbständigen Essen

Dein Kind möchte sich selbst Essen auf den Teller nehmen? Lass ihm ruhig seinen Willen, auch wenn noch einiges daneben landet. Denn so lernt und perfektioniert es letztlich die zum Essen nötigen motorischen Fähigkeiten. Diese entwickeln sich sehr unterschiedlich. Das eine Kleinkind kann schon mit 11 Monaten mit dem Löffel essen, das andere erst im Alter von 2 Jahren. Es ist also völlig normal, wenn dein Kind die Finger noch öfter zum Essen einsetzt als das Besteck und letzteres öfters durch die Küche fliegt.

7. Besteck, Trinkbecher, Essplatz: Kleckern erlaubt

Gestalte das „Übungsfeld“ deines Kindes so, dass du bei ausgelassenen Essexperimenten gelassen bleiben kannst: Der Essplatz sollte leicht zu reinigen und das Latzerl ausreichend groß sein. Vielleicht legst du eine abwaschbare Matte unter den Hochstuhl. Ein schwerer, robuster Teller mit hohem Rand kann verhindern, dass er auf dem Boden landet. Beim Erlernen des selbständigen Essens können kleinere Gabeln und Löffel hilfreich sein. Spezielle Lernbestecke sind aber nicht notwendig.

Vor allem aber: Bleib gelassen. Anpassungsschwierigkeiten beim Übergang zur Familienkost solltest du nicht zu viel Gewicht beimessen, sie sind ganz normal. Jedes Kind ist anders und entwickelt sich unterschiedlich schnell. An deinen Kinderarzt/deine Kinderärztin solltest du dich allerdings wenden, wenn dein Kind generell feste Nahrung verweigert, nie Hunger erkennen lässt, nur unter extremer Ablenkung isst oder Essen öfter sogar erbricht. Was das Gewicht deines kleinen Essers angeht, so geben dir die Vorsorgeuntersuchungen Sicherheit.

Checkliste – Für Kleinkinder ungeeignete Lebensmittel

  1. Rohwurst (z. B. Salami), Rohmilchkäse, rohes Fleisch wie Tatar oder Carpaccio, rohe oder weiche Eier oder roher Fisch (z. B. Sushi).
  2. Stark gewürzte Speisen.
  3. Achtung: kleine, harte Nahrungsmittel wie Kerne und Nüsse oder zu klein geschnittene Karottenstücke bergen Erstickungsgefahr.
  4. Rohe Sprossen oder aufgetaute Tiefkühlbeeren können schädliche Keime enthalten. Bitte vor dem Essen gut erhitzen.
  5. Bei Fertigprodukten bitte darauf achten, dass sie speziell für Kleinkinder hergestellt wurden und keine unnötigen Zuckerzusätze enthalten.
  6. Fisch mit Gräten.
  7. Koffeinhaltige Getränke (z.B. Kaffee, Cola oder Energy-Drinks,…).

Ganz wichtig: Um dein Kind vor Infektionen zu schützen, sollten alle Speisen vor dem Verzehr gut erhitzt bzw. durchgebraten werden.

Tischmanieren

„Mit vollem Mund spricht man nicht!“, „Nicht die Finger abschlecken!“, „Sitzen bleiben, bis alle fertig gegessen haben“. Bestimmt kannst du dich noch selbst an Ermahnungen dieser Art aus deiner eigenen Kindheit erinnern. Und vielleicht ist dir der ein oder andere Satz selbst schon bei deinem Kind herausgerutscht. Auch wenn es heutzutage im Vergleich zu früher an den meisten Familientischen schon viel kinderfreundlicher zugeht, ein paar Regeln gibt es fast überall zu befolgen. Es gilt, dass die gemeinsame Mahlzeit für alle Familienmitglieder eine angenehme Zeit sein soll. Und früher oder später wird euer Kind auch auswärts essen. Spätestens dann wird es mit „Tischmanieren“ konfrontiert sein, die es in unserer Gesellschaft nun mal zu beachten gilt. So essen wir mit Messer und Gabel, was wir in unserer frühen Kindheit lernen müssen. Tischmanieren bringt man jedoch nicht bei, man lebt sie vor. Es sind Regeln, auf die sich die Familie gemeinsam geeinigt hat.

Hier haben wir ein paar Anregungen für eine schöne Familienzeit am Tisch zusammengestellt:

  • Lass dein Kind so oft es geht beim Kochen helfen. Damit lernt es Nahrungsmittel kennen und wertschätzen. Und es kann sich auch positiv auf das Essverhalten auswirken.
  • In Gesellschaft schmeckt es am besten: Nehmt die Mahlzeiten so oft es geht gemeinsam als Familie ein. Ohne Handy, Fernsehen oder Zeitung.
  • Struktur bringt Sicherheit, auch beim Essen: Legt als Familie eine Sitzordnung fest, die so oft es geht eingehalten wird.
  • Versucht, euer Kind so viel es geht in euer Gespräch mit einzubeziehen. Denn wenn ihr nur „Erwachsenendinge“ besprecht, dürft ihr euch nicht wundern, wenn es eurem Kind bald langweilig wird.
  • Was auf den Tisch kommt, bestimmt ihr als Eltern. Zwingt euer Kind jedoch nicht, alles aufzuessen. Wenn es ein bestimmtes Gemüse nicht mag, dürft ihr eurem Kind ruhig ein anderes geben (der Deal funktioniert natürlich nicht mit Süßigkeiten als Alternative).
  • Wenn euer Kind mit dem Essen spielt, ist es vermutlich nicht mehr hungrig.
  • Versucht, den Tisch nicht vorzeitig zu verlassen. Auch nicht, um noch schnell eine Gabel oder das Salz zu holen. Alles sollte schon vor dem Essen auf dem Tisch stehen. Beginnt erst, wenn alle sitzen. Und beendet das Essen, wenn alle fertig sind. Denkt daran, dass die meisten kleinen Kinder nach etwa 15 min keine Geduld mehr haben, im Hochstuhl zu sitzen.
  • Wenn euer Kind vor dem Abendessen hungrig oder durstig ist, sollte es keine kalorienreichen Getränke oder sättigendes Essen bekommen. Ein Stück Obst ist natürlich in Ordnung. Wenn es sich vorher schon satt isst, kann es sein, dass es die Hauptmahlzeit verweigert und ihr dann ein nörgelndes Kind am Tisch sitzen habt. 
  • Gebt eurem Kind lieber kleinere Portionen, die es auch aufessen kann. Nachfüllen kann man immer. Verlangt nicht, dass es den Teller leer isst. Es soll selbst abschätzen lernen, wie viel es sich auf den Teller legt und wann es satt ist. 
  • Vermeidet übrigens Kritik oder Lob wie „Schön hast du aufgegessen“. Das Kind soll nicht aufgrund von Lob, sondern aufgrund seines Bedürfnisses etwas essen. Das gilt auch für das berühmte „Noch ein Löffelchen für die Mama, noch eines für den Papa …“
  • Und denkt immer daran, dass ihr als Eltern Vorbilder seid: Schmatzen, mit vollem Mund sprechen, Ellbogen am Tisch, Finger abschlecken. Wenn euer Kind das nicht darf, gilt dies auch für euch: gleiches Recht für alle. 
Baby mit Schnuffeltuch

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