Dein Beckenboden spielt während der Schwangerschaft und der Geburt eine besonders wichtige Rolle. In der Schwangerschaft stützt dein Beckenboden das Gewicht deines wachsenden Babys. Je schwerer dein Baby wird, desto mehr werden diese Muskeln beansprucht. Neben der stetig wachsenden Herausforderung, diese recht schwere Last zu tragen, wird dein Beckenboden auch vom Hormon Relaxin stark beeinflusst. Dieses Schwangerschaftshormon macht die Muskeln und Bänder deines Beckens zur Vorbereitung auf die Geburt weich. Das kann dazu führen, dass die Beckenbodenmuskeln die Blase weniger effektiv unterstützen, was sich bei einigen werdenden Müttern beim Husten, Niesen oder Sport mit einem kleinen Urinaustritt bemerkbar machen kann.
Später, wenn die Wehen beginnen, hilft dein Beckenboden, den Kopf deines Babys in die richtige Geburtsposition zu bringen. Während sich deine Gebärmutter zusammenzieht, um dein Baby nach unten zu drücken, regt der sanfte Widerstand deines dehnbaren Beckenbodens dein Baby dazu an, sein Kinn einzuziehen und den Kopf in die richtige Geburtshaltung zu drehen. So kann sein Kopf leichter am Schambein vorbei den Geburtskanal passieren.
Mit regelmäßigen, einfachen Übungen kannst du deinen Beckenboden trainieren und die Wahrscheinlichkeit späterer gesundheitlicher Probleme reduzieren.
Dein Beckenboden ist nach der Geburt verständlicherweise geschwächt. Er hat 9 Monate lang dein Baby getragen und wurde während des Geburtsvorgangs soweit gedehnt, dass dein Baby den Geburtskanal passieren konnte. Rund 40 Prozent der Frauen, die ein Kind bekommen haben, leiden in der Folge an sogenannter Belastungsinkontinenz. Dabei kann beim Niesen oder Husten unkontrolliert Urin austreten. Belastungsinkontinenz tritt unabhängig vom Geburtsverfahren auf. Es wird daher angenommen, dass sie hauptsächlich eine allgemeine Folge der Schwangerschaft ist.
Unsere Tipps:
- Direkt nach der Schwangerschaft gelten übrigens dieselben Regeln, um deinen Beckenboden nach der Schwangerschaft und der vaginalen Geburt zu schonen bzw. nicht zu überfordern. Kontraproduktiv wirken sich in dieser Phase übrigens auch Stoßbelastungen (durch Laufen oder Springen) oder ein zu frühes/falsches Bauchtraining aus. Das ist auch der Grund, warum du nicht zu früh wieder mit dem Laufen beginnen solltest, auch wenn es dich eventuell schon in den „Beinen juckt“.
- Ganz besonders wichtig ist es auch, nach der Schwangerschaft und Geburt weiterhin Beckenbodentraining zu machen.